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from Andrea Zielinski 20.10.2022
Ausflugstipps  / Kulinarik

Fish Guiding mit der Berufsfischerei Mayr

Wir begleiten Benjamin Mayr, Inhaber der Berufsfischerei Mayr, bei seiner Ausfahrt auf den Traunsee! Er fischt ganz exklusiv nur für ausgewählte Restaurants und auch Gäste haben die Möglichkeit, mit ihm hinter die Kulissen der Fischküche zu blicken. 

Lange habe ich darauf gewartet und heute, am letztmöglichen Tag vor der Schonzeit, ist es endlich soweit! Ich darf Benjamin Mayr, Inhaber der Berufsfischerei Mayr und vor allem einer der Fischer des Vertrauens von Executive Küchenchef der Traunseehotels, Lukas Nagl, bei seiner Ausfahrt auf den Traunsee begleiten! Abgesehen von der Lehre der verschiedensten Fischarten bis hin zu spannenden Geschichten aus dem Fischeralltag durfte ich mich, ständig vom Schmäh begleitet, über beeindruckende, fast schon kitschige Stimmung am See freuen. Und das beste daran, die Fische, die wir heute fangen, finden sich bereits zu Mittag und am Abend in den Menüs und Speisen der Gäste in den Restaurants des Seehotels das Traunsee als auch im Hotel Post am See wieder. Einen direkteren und kürzeren Weg auf den Teller gibt es in der Hotellerie nur selten

Berufsfischer Benjamin Mayr
Benjamin und sein Vater beim Netz einziehen
frisch gefangene Reinanke

Nostalgie und Wertschätzung in der Fischerplätte


Sehr herzlich werde ich direkt am Steg beim Seehotel das Traunsee von Benjamin und, überraschend, von seinem Vater Wolfgang, empfangen. Weil heute der allerletzte Tag ist, an dem vor der Schonzeit gefischt werden darf, hilft auch der Vater mit, alle Netze einzusammeln und das ganze Equipment einzuwintern. Auch er liebt die Fischerei und ist stolz darauf einen Sohn zu haben, der einer von ganz wenigen Fischern am Traunsee ist. 

Ab in die Plätte und los geht´s! Verwundert, wie wackelig es eigentlich ist, muss man sich erstmal etwas daran gewöhnen. Das liegt daran, dass diese Plätten keinen Kiel besitzen da man sich sonst die eigenen Netze zerstören würde. Während wir rausfahren überkommt mich sofort ein ganz nostalgisches und wertschätzendes Gefühl. Die letzten Nebelschwarten hängen noch über dem See, die Oberfläche ganz glatt und glitzernd von den vereinzelten Sonnenstrahlen, welche sich langsam durchkämpfen. Ich kann sofort verstehen warum sich Benjamin, eigentlich ein studierter Sport- und Eventmanager, sich nichts anderes mehr vorstellen kann. 

Während wir rausfahren steigen wir sogleich in die Materie ein. Heute werden wir, ein besonderes Merkmal für den Traunsee, Reinanken fangen, bevor die Schonzeit (3 Monate, dient vor allem der Fortpflanzung und Kontrolle des Fischerhaltes) beginnt. Für Benjamin heißt dies eine lange Zeit an Urlaub, und vor allem, ein tägliches warten auf das, was er am Liebsten macht - fischen! Eines sei unbedingt erwähnt, in dieser Zeit gibt es genügend Möglichkeiten auch auf die Fische der anderen umliegenden Seen zurück zu greifen. 

Nun ist es auch schon soweit, die beiden ziehen das erste Netz aus dem Wasser. Ganz begeistert, wieviele Reinanken ins Netz gegangen sind, fällt mir erst auf, wie dünn und fein dieses eigentlich ist. Zudem mit einer Größe von 250m² beeindruckend groß. Langsam wird mir richtig bewusst wie viel Leben und Action unter der ruhigen Wasseroberfläche verborgen ist. Und das nur unweit entfernt und immer im Blick, von der Veranstaltungshalbinsel Traunkirchen. Auch sogenannte "Beifänge", Fische welche ungeplant ins Netz gehen, sind dabei. Selbstverständlich werden auch diese dann verwertet. Benjamin erklärt mir, dass sich Lukas Nagl und sein Küchenteam wirklich täglich, je nach Fang, auf die Gerichte abstimmen. Und was ihn ganz besonders stolz macht? Wenn er sieht, wie sich seine Fänge in kulinarische Kunst verwandeln und wie wichtig auch dem Küchenteam der Bezug zum Produkt und zur Regionalität ist. "Die Wertschätzung stimmt einfach!"

Nicht immer einfach und idyllisch


Neben all der guten Laune und Idylle wird mir aber auch langsam klar, das Leben eines Berufsfischers ist nicht immer so einfach und idyllisch. Benjamin fährt wirklich jeden Tag auf den See hinaus. Ob bei minus 15 Grad, starkem und kalten Wind oder strömenden Regen. Auch sein Erfolg hängt rein von der Natur ab und so freut er sich jeden Tag, wieder aufstehen und auf den See rausfahren zu dürfen. In diesem Zusammenhang betont auch sein Vater Wolfgang wie froh sie sind, die Gastgeberfamilie Gröller hier am See zu wissen. Einen der schönsten und magischten Orte Österreichs für die Gäste erlebbar zu machen, und vor allem die Region so in den Mittelpunkt zu rücken, bereichert den See. 

Nun bekomme ich noch Einblick in das Handwerk des Vorbereitens der Fische. Vielleicht nicht der schönste Anblick für jedermann, dennoch ein wichtiger Teil des Fischens. Gekonnt und in Windeseile entschuppt Benjamin die Fische und nimmt diese aus. Und ganz unerwartet schließt sich hier wieder der Kreislauf für mich. Die Innereien welche nicht benötigt werden, werden sofort von den Möwen aus dem Wasser gefischt oder von den anderen Fischen gefressen. Innerhalb kürzester Zeit umkreisen uns die hungrigen Möwen welche in freudiger Erwartung über den See tanzen. Was für ein Anblick!

Benjamin beim entschuppen der Fische
Benjamin beim herausziehen des Netzes
Benjamin mit Vater Wolfgang und Lukas Nagl

Fish Guiding auch für Gäste möglich


Ehe ich mich versehe ist auch schon über eine Stunde vergangen und wir machen uns langsam auf den Rückweg. Nochmal Zeit, tief durchzuatmen und sich im Anblick der Wellen und Weite des Sees zu verlieren. Richtig glückselig und doch gepusht vom Adrenalin kehren wir wieder an Land zurück. Noch ein kurzer Plausch mit Lukas Nagl, und das wars auch schon wieder - die Fische haben nun das Kühlhaus erreicht. Ein Erlebnis, welches ich nicht missen möchte und auch meinen Horizont wieder erweitert hat. Ich bin Benjamin, aber auch seinem Vater unheimlich dankbar für diese Erfahrung, welche auch durch ihre äußerst charmante und bodenständige Art zu dieser geworden ist.

Ähnlich, wie begeistert ich von der einzigartigen Stimmung und dem Einblick hinter die Kulissen bin, geht es auch den Gästen, welche sich für das "Fish Guiding" anmelden. Die Möglichkeit einen so authentischen und einzigartigen Einblick in die Fischküche der Traunseehotels zu bekommen, gibt es nur selten. Das beste daran, die Gäste können sich noch am gleichen Tag selbst im Restaurant Bootshaus als auch im Wirtshaus Poststube 1327 vom Ergebnis des morgendlichen Fangs überzeugen.

Sind auch Sie daran interessiert, einen unvergesslichen und exklusiven Einblick hinter die Kulissen des Fischens und der Haubenküche zu erleben? Reservierungen werden gerne über die Rezeption des jeweiligen Hotels angenommen.

Täglich auf Anfrage von Jänner bis September möglich!

Seehotel Das Traunsee +43 7617 2216
Hotel Post am See +43 6717 2307

-> Alle Infos zum Fish Guiding

 

about the author

Andrea Zielinski

Andrea ist als Marketing Manager unter anderem für die Bereiche Online & Social Media verantwortlich. 

Die Oberösterreicherin ist nach Stationen in Tirol und Salzburg wieder in die Heimat zurück gekehrt und hat beruflich ihr Glück im Tourismus- und Sportmarketing gefunden. Ihre Freizeit verbringt sie sportlich und bevorzugt Out- als Indoor.