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von Gastautor
31.10.2017, Kulinarik

Mittags im Wirtshaus Poststube 1327

Auf Empfehlung von guten Freunden habe ich bei meinem letzten Herbstausflug einen Zwischenstopp im malerischen Traunkirchen eingelegt um mich im Hotel Post am See**** der Familie Gröller kulinarisch verwöhnen zu lassen. Die Neugier ist schon groß, da das Wirtshaus Poststube 1327 bereits Bewertungen von Falstaff und A la carte und letzt sogar eine Haube von Gault Millau erhalten hat.

Der sonnige Herbsttag...

grenzt schon fast an Kitsch bei dieser Kulisse, jedoch ist es für die Terrasse leider eine Spur zu kühl.  Da jedoch der erste Blick durch die Fenster der rustikalen Fassade sehr einladend wirkt, geht es ins Innere des Hotels.

Das Hotel Post am See****, das Stammhaus der Familie Monika und Wolfgang Gröller, sowie das benachbarte Seehotel Das Traunsee****s mit dem Restaurant Bootshaus, werden aktuell bereits in der 3. Generation geführt. Das hausinterne Wirtshaus, die „Poststube 1327“, wurde im Jahre 2016 komplett renoviert und strahlt einen einladenden Wohlfühlcharakter aus. Laut Auskunft der Belegschaft wurden für den Umbau nur heimische Firmen beauftrag, welche lokale Hölzer und Kalkstein verwendeten um eine authentische Atmosphäre zu erzeugen.

Selbst die aufwändig gearbeiteten und detailverliebten Lampenschirme entspringen der kreativen Ader einer Künstlerin der Region. Da der Hunger jedoch immer stärker wird, habe ich mir einen Platz im hinteren Bereich der Stube an einem der großen Massivholztische gesichert.

Die Karte wirkt nicht zu überladen was sehr angenehm ist. Dennoch gut aufgestellt bietet sie eine Speisen- und Getränkevielfalt die für jeden Geschmack etwas bereithält.

Ich starte mit der Traunsee Bouillabaisse mit Rouille (klassische Sauce zur Bouillabaisse), Fenchel und Steckerlbrot. Sehr ansprechend angerichtet steigt einem sofort ein betörend-maritimer Duft in die Nase. Dieser hält auch was er verspricht, denn die Bouillabaisse ist sehr fein abgeschmeckt und macht Lust auf mehr! Beim Steckerlbrot bedarf es etwas Fingerfertigkeit aber es macht Spaß sich mit dem Gericht auseinanderzusetzen. Zum Glück ist der Hunger groß genug um noch die ein oder andere Kreation der Küche zu probieren.

Die Entscheidung für das nächste Gericht ist schnell getroffen. Es sollen die sehr ansprechend klingenden Ententascherl mit Rotkraut und Orangensauce werden. Auf einem Holzbrett serviert und fein garniert läuft einem bereits beim Anblick das Wasser im Mund zusammen. Und da soll noch einer sagen, dass das Auge nicht mit isst! Fast noch beeindruckender als die Ententascherln ist die dazu gereichte, warme Sauce, die vermutlich aus dem Entenfond gewonnen und mit Orangen angesetzt wurde.

Da mir das letzte Gericht schon solche Freude bereitet hat und ich persönlich jetzt nicht so ein großer „Nachspeisentiger“ bin (obwohl der Kaiserschmarren mit Marillenröster und Sauerrahmeis am Nachbartisch verführerisch gut aussieht), bestelle ich mir noch die Kalbsbiesravioli mit Sellerie, Röstzwiebel und Estragon. Ein Gericht dass man jetzt nicht auf jeder Karte findet und nach dem ersten Bissen die Erkenntnis bringt, dass diese Wahl die richtige war.

Wieder optisch sehr ansprechend angerichtet liegen drei große Ravioli auf einem Püree, garniert mit leicht knuspriger Röstzwiebel und das Ganze in einer formschönen Keramikschale.

Ein sehr stimmiges Ambiente bei dem bis hin zur Dekoration am Tisch und der Bekleidung des Serviceteams alles stimmig wirkt. (Kachelofen inklusive!) Sogar der Chef des Hauses, Herr Wolfgang Gröller, findet trotz der stressigen Mittagszeit ein paar Momente um sich nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen.

Das hinterlässt natürlich einen mehr als positiven Eindruck und bestätigt nur die Authentizität des Wirtshauses. Gut gesättigt und umsorgt verlasse ich die Poststube mit dem Wunsch bald wieder zu kommen.

Heute war mein erster Besuch in Traunkirchen, bei dem es kurz vor der Weiterreise zu regnen beginnt. Nach der sehr gelungenen Vorstellung des Poststuben-Teams wird es mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein.